Traumasensible Beratung für Pflege- & Adoptiveltern

Pflege- und Adoptivkinder bringen oft Erfahrungen mit, die schwer zu greifen und zu verstehen sind. Manchmal, weil es keine oder unvollständige Informationen gibt. Manchmal aber auch, weil die bisherigen Erfahrungen überwältigend waren, sodass es keine Möglichkeit gab, diese zu begreifen. Das Verstehen und Verarbeiten dieser frühen und prägenden Erfahrungen war bisher kaum möglich. Diese haben jedoch Auswirkungen auf das aktuelle und zukünftige Verhalten gegenüber anderen, gegenüber der eigenen Person und der eigenen Identität.
Diese herausfordernden Verhaltensweisen treffen auf uns wie ein Sturm. Eigentlich braucht es ein sicheres Zuhause, Nähe und Liebe. Stattdessen befindet man sich jetzt im Strudel und weiß nicht mehr, wie man wieder Boden unter die Füße bekommt. Diese Verhaltensweisen zu verstehen, den eigenen Umgang mit diesen zu reflektieren und Unterstützungs- und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, sind erste Schritte, um eine tragfähige Beziehung aufzubauen, sodass die Verarbeitung des Erlebten beginnen kann.

Zwei Kinder, zwei Erwachsene am Strand bei Sonnenuntergang. Gemeinsam springen sie in die Luft.

Beispiel aus der Beratung

„Wir geben alles und trotzdem reicht es nicht."

Ausgangslage:

Familie K. hat ein fünfjähriges Pflegekind aufgenommen. Sie heißt Anna und ist schlau, witzig, aber auch schreckhaft, vorsichtig und versteckt sich oft. Skeptisch beobachtet sie Situationen. Mal klammert sie sich an ihre Pflegeeltern, dann schreit sie diese an. Die Familie steht von mehreren Seiten unter Druck: von Behörden, von ihrem Umfeld und von dem eigenen Anspruch. Sie wollen es so gut wie möglich machen. Aber gleichzeitig wächst das Gefühl: Wir verlieren die Verbindung zu ihr und zu uns selbst.

Erkenntnisse aus der Beratung:

Im traumpädagogischen Elterncoaching geht es nicht darum, Fehler zu suchen. Es geht um das Verständnis von Traumabiografie, von Bindungsmustern und Überlebensstrategien. Es wird geschaut, welche Informationen aus der Vergangenheit bekannt sind. Die Pflegeeltern lernen, Annas Verhalten aus einem neuen Blickwinkel zu sehen: nicht als Trotz und Widerstand, sondern als Selbstschutz und Ressource. Mit Unterstützung integrieren sie traumasensible Reaktionen in ihren Alltag, stärken ihre eigenen Ressourcen und die der Familie.

Situation jetzt:

Die Konflikte werden nicht sofort verschwinden, aber sie werden verstehbar und die Eltern handlungsfähig. Anna beginnt, Vertrauen zu fassen. Die Eltern erleben, dass kleine Impulse eine große Wirkung haben können, wenn sie aus einer Haltung der Sicherheit kommen. Es entsteht ein neues Wir. Jenseits von Perfektion, aber voller Menschlichkeit im Miteinander. Anschließend kann bindungsorientiert und gemeinsam mit den Bezugspersonen, mit der Be- und Verarbeitung von Belastungen begonnen werden.

Porträt von Sophie Aschenborn – zertifizierte Traumapädagogin & EMDR-Beraterin aus Dresden

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